Damit im Einsatzfall nicht nur auf die Helfer verlass ist, sondern auch auf deren Gerätschaften, ist es nötig, kontinuierlich mit dem aktuellen Stand der Technik zu gehen.
Ein kleinen Auszug der wichtigsten Gerätschaften haben wir deshalb für euch zusammengestellt.
Hohlstrahlrohr
Der Vorteil eines Hohlstrahlrohres gegenüber eines normalen Mehrzweckstrahlrohres
liegt eindeutig in der Größe der Wassertröpfchen (>0,3mm) und der daraus resultierenden Löschwirkung.
Des Weiteren ermöglicht ein Hohlstrahlrohr die Rauchgaskühlung zur Verhinderung einer
Rauchgasdurchzündung, was mit einem normalen Mehrzweckstrahlrohr nicht möglich ist.
Die Hohlstrahlrohre gibt es als C- und als B-Rohr. Die Durchflussmenge lässt sich stufenlos
von 40 – 130 l/min bei den C-Rohren, und von 130 – 400 l/min bei den B-Rohren regeln.
Die Regulierung erfolgt mittels Drehring am Strahlrohr der sich auch mit Brandschutzhandschuhen exakt bedienen lässt.
Halligan-Tool
Das Halligan-Tool ist ein universelles Brechwerkzeug mit Kuhfußklaue, Schneide sowie einer Spitze.
Das Werkzeug kann zum Aufbrechen von Türen und Vorhängeschlössern, Aufhebeln von Türen, Einschlagen
von Fenstern, Öffnen von Kellerfenstergittern, Unterflur-Hydranten, Gullis und Kanaldeckeln sowie zu allgemeinen
Hebelarbeiten eingesetzt werden. Gerade in Verbindung mit einer Feuerwehr-Axt als Schlagwerkzeug ist das
Halligan-Tool sehr effektiv. Desweiteren dient das Halligan Tool durch seine Multifunktionalität den Atemschutztrupps
als Erstangriffswerkzeug, um bei allen Eventualitäten gut gerüstet zu sein.
Wärmebildkamera
Wärmebildkameras sind bei der Feuerwehr essenziell geworden. Ursprünglich teure Geräte aus Raumfahrt und Medizin, haben sie sich auch in den Feuerwehren etabliert. Wärmebildkameras müssen jedoch höheren Anforderungen gerecht werden, einschließlich Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und Brandrauch. Robuste und handliche Wärmebildkameras sind heute erschwinglich. Sie erfassen Infrarotstrahlung und erzeugen Schwarz-Weiß-Bilder, die Temperaturunterschiede zeigen. Trotzdem haben sie Grenzen, wie Reflexionen. Übung und Erfahrung sind nötig, um die Bilder richtig zu interpretieren. Wärmebildkameras müssen schnell verfügbar sein und werden oft im Mannschaftsraum aufbewahrt. Heutzutage finden sie nicht nur bei Personensuchen, sondern auch bei kleineren Einsätzen Anwendung.
Stromerzeuger
Ein Feuerwehr-Stromerzeuger ist ein Gerät, das elektrische Energie erzeugt, um bei Einsätzen die benötigte Stromversorgung sicherzustellen. Diese tragbaren Geräte liefern Leistung für Beleuchtung, Werkzeuge und andere Ausrüstung. Sie sind oft mit Tanks ausgestattet, die Treibstoff speichern, und bieten verschiedene Sicherheits- und Steuerungsfunktionen wie Überlastungsschutz, Ölmangelwarnungen und automatische Drehzahlregulierung. Stromerzeuger sind wesentlich, um die Effektivität der Feuerwehrarbeit in vielfältigen Szenarien zu gewährleisten.
Hydraulische Rettungsgeräte
Die Feuerwehr hat sich weit über die reine Brandbekämpfung hinausentwickelt. Technische Hilfeleistungen, besonders bei Verkehrsunfällen, sind zunehmend anspruchsvoller geworden. Die rasante technologische Weiterentwicklung in Fahrzeugen erfordert stetige Anpassung der Feuerwehrausrüstung und Schulungen, da Sicherheitsmerkmale wie Airbags und andere Technologien Rettungseinsätze komplexer gestalten. Dies unterstreicht die Bedeutung aktueller Ausrüstung und gut geschulter Einsatzkräfte.
Spineboard
Zur Rettung eingeklemmter Personen aus ihrem verunfallten Pkw verwenden die Feuerwehren ein Spineboard (Rettungsbrett)
mit Kopffixierung und Patientensicherungsgurten. Das Rettungsbrett ist in verschiedenen Ausführungen auf dem HLF
und LF 20 verlastet und wird verwendet, um Personen mit Rückgratverletzungen schonend zu retten. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit,
welche sich durch die zahlreichen Griffmöglichkeiten ergibt, ist die Rettung aus unwegsamem Gelände
Einmann-Haspel „Verkehr“
Ein erhöhtes Risiko für die Einsatzkräfte stellen Einsatzstellen im Verkehrsraum dar. Dies gilt insbesondere für Land- und Bundesstraßen sowie Autobahnen,
auf denen sich Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Hier ist eine der vordringlichsten Aufgaben die Sicherung gegen den fließenden Verkehr.
Um Warn- und Sicherungsmaterial in kompakter Form mitführen zu können erhielt das HLF 20/30 eine Einmann-Haspel zur Verkehrsabsicherung welche im
Bedarfsfall angehängt und an der Einsatzstelle von dem Trupp, der die Absicherungsmaßnahmen durchführen soll, bewegt wird.
Zur Beladung gehören: 10 Verkehrsleitkegel, 2 Faltsignale, 4 Weitblitzer und 2 Stabblitzlampen. Dadurch wird die weiträumige Absicherung von
Unfallstellen erleichtert und die Tätigkeit im Verkehrsraum ein Stück weit sicherer gemacht.
Einmann-Haspel „Schlauch“
Diese Haspel hat eine Kapizität von 5 B-Schläuchen, das eintspricht einer Distanz von bis zu 100m, die zur Wasserentnahme überbrückt werden können.
Weiterhin ist an Rahmen der Haspel alles befestigt, was zur Wasserentnahme aus Hydranten nötig ist: Überflurhydrantenschlüssel, Unterflurhydrantenschlüssel
und ein Standrohr.Am Rahmen ist zusätzlich ein Kupplungsfestpunkt für die außenliegende Kupplung des Schlauches angebracht.
Die Haspel hat eine integrierte Ablaufbremse und ist mit einem Kurbelgetriebe einschließlich Handkurbel zum leichten Aufwickeln der Schläuche ausgestattet.
Mobiler Rauchverschluss
Ein mobiler Rauchverschluss ermöglicht es der Feuerwehr, bei Brandeinsätzen die Ausbreitung von Rauch zu minimieren. Dazu wird der Rauchverschluss mit einer Spannstange in den Türrahmen eingebaut. Bei den praktischen Ausbildungsveranstaltungen wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Münster in den Umgang mit dem Gerät eingewiesen. Der einfach zu handhabende Rauchverschluss bietet umfangreiche Einsatzmöglichkeiten. Beispiele sind die Freihaltung von Treppenräumen von Brandrauch, die Verhinderung der Rauchausbreitung in bisher unbeschädigte Räume und vor allem die Beschleunigung der
Menschenrettung durch rauchfreie Rettungswege (Treppenräume). Ebenso kann mit dem mobilen Rauchverschluss die Überdruckbelüftung wirkungsvoll unterstützt werden.
Das bei Brandeinsätzen in der Regel zuerst eintreffenden Fahrzeug HLF der Feuerwehr Rödental führt den Rauchverschluss mit. Damit ist eine Verwendung bereits in der Erstphase von Brandeinsätzen sichergestellt. Zusätzlich ist aber auch LF 20 und mit Rauchverschlüssen ausgestattet.